Sonnenaufgang in einer Photovoltaik-Siedlung

Photovoltaik Einspeisevergütung

Photovoltaik Ratgeber

Die Energiewende ist in vollem Gange, und Photovoltaikanlagen tragen maßgeblich dazu bei. Ein wichtiger Aspekt für Betreibende von Solaranlagen ist die Einspeisevergütung – doch was genau verbirgt sich dahinter und wie beeinflusst sie deine Solaranlage? In diesem Artikel erklären wir dir alles, was du über die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen in Deutschland wissen musst.

Wir beginnen mit einem Überblick, wie sich die Einspeisevergütungen über die Jahre entwickelt haben und welche Regeln aktuell gelten. Im Anschluss werfen wir einen Blick auf die Änderungen im Jahr 2024 und zeigen dir, wie du von den neuen Bedingungen profitieren kannst.

Zum Schluss geben wir dir hilfreiche Tipps, wie du trotz sinkender Vergütungen weiterhin profitabel mit deiner PV-Anlage arbeitest und deine Investition in Solarenergie langfristig planst. So bleibst du flexibel und optimierst den Nutzen deiner Photovoltaikanlage im Kontext der sich wandelnden Marktbedingungen.

Was ist die Einspeisevergütung?

Die Einspeisevergütung ist ein zentraler Bestandteil der Förderung erneuerbarer Energien in Deutschland und unterstützt Betreibende von Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Sie wurde im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und den Übergang von fossilen Energieträgern hin zu umweltfreundlicher Stromerzeugung zu fördern.

Die Einspeisevergütung sorgt dafür, dass Anlagenbetreibende für jede Kilowattstunde (kWh) Solarstrom, die sie ins öffentliche Netz einspeisen, eine feste Vergütung erhalten. Dies hat seit der Einführung im Jahr 2000 dazu beigetragen, viele Hausbesitzer und Unternehmen dazu zu bewegen, in Solaranlagen zu investieren und die Energiewende aktiv mitzugestalten.

Allerdings ist die Höhe der Vergütung nicht konstant. Seit der Einführung ist die Einspeisevergütung kontinuierlich gesenkt worden, um die Kosten der Solarstromerzeugung im Einklang mit den technischen Fortschritten und sinkenden Preisen zu reflektieren. Anfangs lag die Vergütung bei rund 50 Cent pro kWh, doch heute (Stand: Januar 2025) liegt sie bei etwa 8,03 bis 8,11 Cent pro kWh.

Anlagenbetreibende haben die Möglichkeit, den erzeugten Strom auf unterschiedliche Weise ins Netz einzuspeisen. Bei der Volleinspeisung wird der gesamte Strom ins Netz abgegeben, während bei der Teileinspeisung nur der Überschuss, der nicht selbst verbraucht wird, eingespeist wird. Die Betreiber können so entscheiden, wie viel sie von ihrem Solarstrom selbst nutzen möchten und wie viel sie ins Netz einspeisen.

Zusätzlich ermöglicht das EEG auch die Direktvermarktung des erzeugten Stroms. In diesem Fall verkaufen Betreiber ihren Strom direkt an Vermarkter, anstatt die feste Einspeisevergütung zu nutzen. Dies kann besonders für größere Anlagenbetreibende interessant sein, die auf den Marktwert des Stroms setzen wollen.

Das Ziel der Einspeisevergütung und des EEG ist es, den Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland weiter auszubauen. Besonders im Bereich der Photovoltaik verfolgt die Regierung ambitionierte Ziele: Bis 2030 soll die installierte Leistung von Solaranlagen auf 215 Gigawatt (GW) steigen, was einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leisten soll.

Wie hoch ist die aktuelle Einspeisevergütung?

Die Einspeisevergütung richtet sich nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme und der Größe der PV-Anlage. Außerdem wird zwischen Volleinspeisung und Teileinspeisung (auch Überschusseinspeisung genannt) unterschieden.

Die Einspeisevergütung für Januar 2025 liegt bei 8,03 Cent pro kWh und gilt für alle Photovoltaikanlagen, die ab dem 01.08.2024 in Betrieb genommen wurden. Dies gilt für Anlagen bis 10 kWp. Bei größeren Anlagen sinkt die Vergütung auf 6,95 Cent pro kWh für Anlagen bis 40 kWp und auf 5,68 Cent pro kWh für Anlagen bis 100 kWp. Diese Vergütungssätze gelten dabei für eine Teileinspeisung.

Einspeisevergütung bei Überschusseinspeisung

Volleinspeisung wird höher vergütet. Für Anlagen bis 10 kWp 12,73 Cent pro kWh und für Anlagen bis 40 kWp 10,68 Cent pro kWh. Aber auch hier sinkt die Vergütung bei größeren Anlagen. Eine 14 kWp-Anlage mit Volleinspeisung erhält durchschnittlich 12,4 Cent pro kWh.

Einspeisevergütung bei Volleinspeisung

Wichtiger Hinweis: Ab dem 01.02.2025 wird die Einspeisevergütung erneut um 1 % gesenkt und beträgt dann 7,95 Cent pro kWh.

Auch die Wahl zwischen fester Einspeisevergütung und Direktvermarktung beeinflusst die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage. In der Regel erhalten Betreiber bei der Direktvermarktung eine höhere Vergütung.

Warum sinkt die Einspeisevergütung für Photovoltaik?

Die Einspeisevergütung unterliegt einer kontinuierlichen monatlichen Degression, d.h. die Förderung nimmt schrittweise ab. Diese Degression ist direkt abhängig vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage. Während der individuelle Tarif für eine Anlage 20 Jahre lang unverändert bleibt, sinkt der Tarif für neu angemeldete Anlagen Monat für Monat. Bei den ersten geförderten Solaranlagen waren es noch 60 Cent pro Kilowattstunde, im Juli 2022 werden es 6,24 Cent pro kWh sein.

Warum ist das so? Die Einspeisevergütung basiert auf einem Zuschlag. Die Kosten der Förderung werden auf alle Stromverbraucher in Deutschland umgelegt, da die gezahlte Einspeisevergütung über dem Marktpreis liegt. Dieses System soll einen Anreiz schaffen, dass mehr Menschen in Photovoltaikanlagen investieren und Solarstrom ins Netz einspeisen.

Je mehr PV-Anlagen ins Netz einspeisen, desto größer müsste der staatliche Fördertopf sein, wenn die Einspeisevergütung gleich bleiben soll. Um die Gesamtkosten in den Griff zu bekommen, wird die Vergütung schrittweise gesenkt. Einzelne Anlagenbesitzer erhalten weniger, dafür werden mehr Haushalte gefördert. Zudem hat der technische Fortschritt in der Solartechnik die Kosten für PV-Anlagen sinken lassen. Die hohe Förderung für Neuanlagen ist daher nicht mehr notwendig.

Steinhaus mit PV-Anlage. Fahrrad und Gummistiefel stehen davor

Wichtige Informationen für Photovoltaikanlagen Besitzer

Besitzt du eine Photovoltaikanlage oder planst du eine zu installieren? Dann findest du hier wertvolle Informationen rund um die Einspeisevergütung. Erfahre zum Beispiel, wie du die Vergütung beantragen kannst, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt und was du bei einer Erweiterung beachten musst.

Wie bekomme ich die Einspeisevergütung?

Wenn du eine Photovoltaikanlage hast, die an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist, hast du Anspruch auf die Einspeisevergütung. Bitte beachte, dass selbst verbrauchter Solarstrom nicht gefördert wird.

Wenn du die Vergütung erhältst, kannst du zwischen zwei Zahlungsarten wählen: monatliche oder jährliche Abrechnung.

Einspeisevergütung mit monatlicher Abrechnung: Bei dieser Methode wird jeden Monat der aktuelle Zählerstand abgelesen, um die Einspeisevergütung zu berechnen. Die Auszahlung erfolgt dann im Folgemonat. Dieses Verfahren gewährleistet eine regelmäßige und zeitnahe Rückmeldung über die Einnahmen aus der Einspeisung.

Einspeisevergütung mit jährlicher Abrechnung: Bei diesem Verfahren wird die Einspeisevergütung monatlich im Voraus auf Basis der geschätzten Jahreseinspeisung ausgezahlt. Am Ende des Jahres wird eine Abrechnung erstellt: Die geleisteten Vorauszahlungen werden mit der tatsächlich zustehenden Einspeisevergütung verglichen. Je nach Ergebnis gibt es eine Rückerstattung oder du musst einen Teil der Einspeisevergütung zurückzahlen. Diese Methode hat den Vorteil, dass du jeden Monat einen festen Betrag hast, aber am Ende des Jahres eine Anpassung an die tatsächlichen Einspeisewerte vornehmen musst.

Durch die Wahl der für dich passenden Zahlungsmethode kannst du deine Finanzplanung optimieren und an deine persönlichen Bedürfnisse anpassen.

Wie lange ist Einspeisevergütung festgeschrieben?

Die Einspeisevergütung ist für 20 Jahre ab Inbetriebnahme deiner Photovoltaikanlage festgelegt. Das bedeutet, dass zukünftige Vergütungskürzungen für dich nicht relevant sind. Je früher du also eine Solaranlage kaufst und in Betrieb nimmst, desto besser für dich. Wenn du früh investierst, profitierst du über die gesamte Laufzeit von den aktuellen Vergütungssätzen und stabilen Zahlungsströmen.

Wie beantragt man die Einspeisevergütung? (Steinhaus mit PV-Anlage umgeben von Natur)

Wie beantrage ich die Einspeisevergütung?

Bevor du deine Solaranlage installierst, musst du die Einspeisevergütung beantragen. Bereite alle notwendigen Unterlagen vor und reiche sie zusammen mit dem Netzanschlussantrag ein, um das Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Denn die Anlage darf erst in Betrieb genommen werden, wenn die offizielle Einspeisegenehmigung vorliegt und ein Termin vereinbart wurde.

Unser Tipp: Beantrage im Einspeiseantrag die maximal installierte Leistung. Sollte sich später herausstellen, dass eine geringere Leistung realisiert wird, kann der Wert nachträglich nach unten korrigiert werden. Die Einspeisezusage für deinen Solarstrom bleibt in jedem Fall bestehen.

Lohnt sich eine Photovoltaikanlage trotz sinkender Einspeisevergütung?

Ja, eine Photovoltaikanlage lohnt sich trotz sinkender Einspeisevergütung. Die Vorteile einer Solaranlage sind nach wie vor überzeugend. Sie macht dich unabhängig von steigenden Strompreisen, spart langfristig Stromkosten und schont die Umwelt. Außerdem kannst du mit deinem Solarstrom dein Elektroauto aufladen und die PV-Anlage kann sogar den Wert deiner Immobilie steigern. Mit einer Solaranlage mit Speicher verbrauchst du den Großteil deines günstigen Solarstroms selbst.

Wie wird die Höhe der Einspeisevergütung festgelegt?

Bisher wurde die Einspeisevergütung jährlich festgelegt und war abhängig von der Erreichung der Solarziele der Bundesregierung. Der Satz konnte quartalsweise angepasst werden. Je mehr Solaranlagen installiert wurden, desto stärker sank die Einspeisevergütung. Wurden die Ziele übertroffen, sank die Vergütung stärker, wurden die Ziele nicht erreicht, fiel die Absenkung geringer aus.

Beispiel: Wurden die Ziele im letzten Berechnungszeitraum übererfüllt, sank die Einspeisevergütung von Februar bis April 2022 um 1,4 Prozent pro Monat.

Mit dem „Osterpaket“, das von August 2022 bis Januar 2024 galt, wurde die Degression ausgesetzt und die Einspeisevergütung blieb konstant. Seit Februar 2024 sinkt die Vergütung alle 6 Monate um 1%. Das bedeutet, dass die Tarife unabhängig von der Zielerreichung regelmäßig angepasst werden.

EEG-Umlage und Eigenverbrauch (Vater sitzt Haus mit PV-Anlage. Kinder spielen im Vorgarten)

Muss ich die EEG-Umlage auch auf meinen Eigenverbrauch zahlen?

Seit Juli 2022 wird die EEG-Umlage nicht mehr erhoben. Mit dem „Osterpaket“ wurde diese Regelung abgeschafft und seit Januar 2023 gibt es für alle Verbraucher keine EEG-Umlage mehr.

Die alte Regelung sah wie folgt aus: Die EEG-Umlage galt für alle Verbraucher, die Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen. Wenn du deinen selbst erzeugten PV-Strom verbraucht hast und deine Anlage kleiner als 30 kWp war, musstest du keine EEG-Umlage zahlen. Wenn deine Anlage größer war, musstest du einen Teil der EEG-Umlage zahlen.

Wie hoch ist die Einspeisevergütung bei einer Erweiterung?

Wenn du deine Solaranlage erweiterst, gilt dies nur dann als Erweiterung, wenn die zusätzliche PV-Anlage auf demselben Grundstück oder in unmittelbarer Nähe der bestehenden Anlage und innerhalb von 12 Monaten nach Inbetriebnahme der ursprünglichen Anlage installiert wird. In diesem Fall gilt für die zusätzliche Leistung die gleiche Einspeisevergütung wie für die ursprüngliche Anlage.

Erfolgt die Erweiterung später, gilt sie als neue Anlage und die Einspeisevergütung wird nach dem zum Zeitpunkt der Erweiterung gültigen Tarif berechnet.

Was passiert nach Ablauf der Einspeisevergütung nach 20 Jahren?

Nach 20 Jahren Einspeisevergütung endet dein Anspruch auf diese finanzielle Unterstützung. Du kannst aber weiterhin Strom ins Netz einspeisen und von den Einsparungen beim Eigenverbrauch profitieren.

Wie lange läuft die Einspeisevergütung?

Ein Enddatum für die Einspeisevergütung gibt es noch nicht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Einspeisevergütung bis auf Null sinken wird. Die Entscheidung, wie es mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien weitergeht, liegt bei der Regierung.

Unabhängig davon gilt: Je früher man sich für eine PV-Anlage entscheidet, desto besser. Bei sinkenden Einspeisevergütungen und steigenden Strompreisen lohnt es sich, jetzt über die Installation einer Photovoltaikanlage nachzudenken.

Unser Tipp: Jetzt investieren. Angesichts sinkender Einspeisevergütungen und steigender Strompreise lohnt es sich, jetzt zu handeln. Die aktuellen Vergütungssätze und die langfristigen Vorteile einer nachhaltigen Energiequelle machen eine Photovoltaikanlage zu einer sinnvollen Entscheidung für die Zukunft.