Energieeffizienzklassen

27.11.2022
Übersicht der Energieeffizienzklassen für ein nachhaltiges Gebäude

Mit dem Thema Energieeffizienzklassen beschäftigt man sich spätestens, wenn ein neuer Gerätekauf ansteht. Seit März 2021 gibt es neue Energieeffizienzklassen in Europa, welche die bisherigen weniger übersichtlichen Energielabel ersetzen. Aber was bedeuten die einzelnen Klassen und lohnt es sich etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und dafür eine bessere Energieeffizienzklasse zu haben? Wir klären dich auf und haben alles wichtige zu dem Thema Energieeffizienzklassen zusammengefasst.


Was sind Energieeffizienzklassen?

Energieeffizienzklassen zeigen den Verbrauchern an, ob ein Elektrogerät, ein Gebäude oder auch eine Maschine energieeffizient ist oder nicht. Zu den klassischen Geräten zählen Kühlschrank, Fernseher, Waschmaschine oder Lampen. Jedes Elektrogerät besitzt eine Energieverbrauchskennzeichnung, die den Verbrauchern Aufschluss über die Energieeffizienz geben. Es werden die folgenden verschiedene Klassen unterschieden - von A bis G.


Muster eines Energielabels für Waschmaschinen

Einteilung in die Energieklassen

Für die Einteilung in die Energieklassen müssen die Elektrogeräte nur einen bestimmten Anteil Strom des vorher festgelegten Referenzgerätes verbrauchen. Je geringer dieser Anteil ist, umso besser ist das ausgewählte Energielabel. Diese Regelungen sind für die verschiedenen Geräte festgelegt und geben Aufschluss darüber, wo die einzelnen Unterschiede in den verschiedenen Energieeffizienzklassen liegen. Solltest du bei dem Neukauf eines Geräts zwischen zwei verschiedenen Klassen schwanken, kannst du demnach ganz genau dir die Unterschiede des Energiebedarfs ansehen und so deine Kaufentscheidung treffen.


Welche Produkte besitzen ein Energielabel?

In Deutschland werden die Vorgaben aus den EU-Richtlinien über das Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz (EnVKG) und die Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (EnVKV) geregelt.

Wie bereits erwähnt, besitzen Elektrogeräte, Häuser, Maschinen und sogar PKWs eine Energieklasse. Aber auch hier gibt es einige Besonderheiten, da für jede Gerätekategorie die Energieeffizienzklassen einzeln bestimmt werden. So müssen seit Januar 2019 Staubsauger aktuell nicht mit einem Energiekabel gekennzeichnet werden, da der britische Hersteller Dyson gegen das Testverfahren für die Vergabe des Energielabels erfolgreich geklagt hatte. Die Europäische Kommission hatte keinen Einspruch eingelegt, sodass Verbraucher sich über Produkttests oder Ähnliches über den Energieverbrauch von Staubsaugern informieren müssen.


Neue Energielabel seit März 2021

Seit dem 1. März 2021 gibt es für einige Elektrogeräte neue Energielabel. Das vorherige System wurde in den 80er Jahren eingeführt, sodass die Note A inzwischen technologisch überholt war. Dies hatte die Plus-Kategorisierung zur Folge, sodass alles zwischen der Klasse A bis A +++ im grünen Bereich lag und den Verbrauchern keinen guten Überblick bot. Die Überarbeitung der Energieeffizienzklassen ist es einen übersichtlicheren Überblick für die Verbraucher zu bieten.

Die Haushaltsgeräte wurden komplett neu eingeordnet und die Plus-Kategorien wurden abgeschafft, sodass man nun zwischen den Klassen A bis G unterscheidet. Diese Klassen sollen langfristig für alle Geräte gleich sein – anders als bisher.

Das neue Energielabel gilt für die folgenden Artikel:

  • Geschirrspüler
  • Waschmaschinen
  • kombinierte Waschtrockner
  • Kühlschrank und Gefriertruhen (auch in Supermärkten)
  • Fernseher und Monitore
  • Weinlagerschränke
  • Lampen (09.21)


Kritik an den Energieeffizienzklassen

Auch wenn wichtige Anpassungen im März 2021 durchgeführt wurden, gibt es dennoch Kritik an den Energieeffizienzklassen:

  • Fachleute kritisieren, dass das Energielabel zu stark vereinfacht wäre und sich dadurch die Verbraucher zu schnell in Sicherheit wiegen, etwas gutes getan zu haben.
  • Die grobe Skalierung führt zu weiteren Unklarheiten. So muss beispielsweise eine Lampe für die Klasse B einen Energieeffizienzindex (kurz EEI) in dem Bereich zwischen 0,24 und 0,60 vorweisen. Allerdings verbraucht eine 0,60er Lampe 2,5 Mal so viel Strom wie eine 0,24er Lampe. Diese Information muss der Hersteller nicht weitergeben bzw. kann diese auch gut verstecken. Die Verbraucher sollten sich demnach nicht nur auf die Effizienzklassen verlassen.
  • Die Energielabel für den Energieverbrauch werden nicht extern vergeben, sondern die Hersteller müssen selbst die Label anbringen. Da Kontrollen eher selten und strichprobenartig vorgenommen werden, wird den Herstellern Spielraum gelassen, ob sie wahrheitsgemäß alles angeben oder nicht.
  • Die Hersteller können bei bestimmten Werten auch schummeln, um eine bessere Energieklasse zu bekommen. Zum Beispiel stellen die Hersteller die Displaybeleuchtung bei Fernsehern in der Werkseinstellung auf sehr dunkel, da dies weniger Strom verbraucht. In der Theorie kann so eine sehr hohe Energieeffizienz geleistet werden, jedoch wird der Verbraucher die überraschend niedrige Standard-Helligkeit nach oben korrigieren und die Energieeffizienz wird dadurch verändert.


Dank der Energielabel können Verbraucher schnell und einfach Haushaltsgeräte in Bezug auf ihre Energieeffizienz und Energiebedarf vergleichen. Allerdings hat der Blogartikel gezeigt, dass man sich trotzdem genauer mit den Werten des Energielabels beschäftigen sollte, bevor man eine Kaufentscheidung trifft. Fest steht, dass man als Verbraucher auf jeden Fall Strom und Geld sparen kann bei dem Kauf von neuen Haushaltsgeräten.

Um die Energieeffizienz bei Gebäuden zu steigern, gibt es eine Vielzahl an sinnvollen Maßnahmen. Wenn du deinen Stromverbrauch reduzieren und unabhängiger werden willst, können Photovoltaikanlagen helfen. Erfahre hier alles rund um das Thema PV-Anlage!