Alternative Stromerzeugung: So kannst du Strom selbst erzeugen
In einer Zeit des stetigen Wandels der Energielandschaft Deutschlands ist eine zuverlässige Stromversorgung selbst in abgelegenen Regionen unersetzlich. Der gegenwärtige Ausstieg aus Atom- und Kohleenergie treibt alternative Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraft sowie wegweisende Technologien wie Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellenheizungen voran. Aus diesem Grund gewinnt die bewusste Entscheidung, Strom selbst zu erzeugen, an Bedeutung. Damit unterstützt man nicht nur die Energiewende, sondern schafft auch Unabhängigkeit von konventionellen Energieversorgern und deren Preispolitik. Dieser Artikel behandelt die verschiedenen Möglichkeiten der alternativen Stromerzeugung.
Warum Strom selbst erzeugen?
Die Stromversorgung in Deutschland ist auch in abgelegenen Regionen äußerst zuverlässig. Selbst kleine landwirtschaftliche Betriebe sind flächendeckend ans Stromnetz angeschlossen. Deshalb erscheint es fast überflüssig, selbst Strom zu erzeugen.
Dennoch erleben wir derzeit einen Energiewandel. Der Ausstieg aus der Atom- und Kohleenergie begünstigt dabei alternative Energiequellen. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Technologie für Photovoltaik und Windenergie erheblich verbessert. Die Strompreise steigen stetig an, während die Kosten für Solaranlagen deutlich gesunken sind. Die Handhabung wurde so optimiert, dass immer mehr Verbraucher die Vorzüge einer dezentralen Stromerzeugung erkennen.
Die bewusste Entscheidung, den eigenen Strom zu erzeugen, unterstützt die Energiewende und schafft Unabhängigkeit von Energieversorgern und deren Preispolitik. Die Eigenproduktion von Strom bedeutet somit ein bedeutsames Stück Freiheit und Autonomie.
Verschiedene Arten der alternativen Stromerzeugung
Im Folgenden werden verschiedene Methoden der alternativen Energieerzeugung vorgestellt. Wir erkunden dabei nachhaltige Ansätze wie Photovoltaik, Energie aus Wind, Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellenheizungen, die nicht nur die Energieerzeugung verändern, sondern auch die individuelle Energieautonomie fördern.
Photovoltaik Anlagen
Seit der großzügigen Förderung und den attraktiven Einspeisevergütungen für Photovoltaik Anlagen in Deutschland haben zahlreiche Hausbesitzer diesen Weg der Stromerzeugung eingeschlagen. Insbesondere die Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen, ist für viele ein Anreiz.
Die Stromerzeugung durch Photovoltaik erfolgt durch die Installation von Sonnenkollektoren auf Hausdächern. Die Kollektoren bestehen aus Solarzellen, die die Energie der Sonnenstrahlen effizient in elektrischen Strom umwandeln. Dabei trennen sich positive und negative Teilchen in den Siliziumkristallen der Solarzellen, was zur Generierung von elektrischem Strom führt. Der produzierte Strom wird entweder direkt im Hausnetz genutzt oder in einem Solarspeicher zwischengespeichert. Die Speicherung erfolgt oft in einer großen Lithium-Ionen-Batterie.
Eine moderne PV-Anlage kann auch bei geringerer Sonneneinstrahlung im Winter Strom erzeugen. Die Menge an erzeugtem Strom hängt von der Intensität der Sonneneinstrahlung und der Größe der Solarpaneele ab.
Solaranlagen sind heutzutage weit verbreitet, sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. An sonnenreichen Tagen können sie einen erheblichen Teil des Gesamtstrombedarfs decken, abhängig von ihrer Größe. Dadurch kann eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung erreicht werden. Diese Entwicklung spiegelt den wachsenden Trend zur Selbstversorgung und zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Bevölkerung wider.
Windkraft
Der Wind ist eine kostenlose und nachhaltige Primärenergiequelle. Er kann, ähnlich wie die Sonnenenergie, durch den Einsatz von Windrädern in elektrische Energie umgewandelt werden. Das grundlegende Prinzip ist einfach: Der Wind versetzt das Rotorblatt eines Windrads in Bewegung. Dadurch wird der Generator angetrieben und es entsteht elektrischer Strom. Die erzeugte Energie kann entweder direkt ins lokale Hausnetz eingespeist oder ins allgemeine Stromnetz integriert werden.
Im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen benötigen Windkraftanlagen auf dem eigenen Grundstück in der Regel eine spezielle Genehmigung. Meist sind Windräder aufgrund ihrer großflächigen Bauweise in stark bebauten Gebieten nicht realisierbar.
Die Technologie von Windrädern hat sich kontinuierlich verbessert. Es ist mittlerweile möglich, bereits bei vergleichsweise niedrigen Windgeschwindigkeiten effizient Strom zu erzeugen. Allerdings bleibt ein Nachteil von Windrädern bestehen: das tendenziell höhere Betriebsgeräusch, das durch die Rotation des Rotors entsteht. Dies gilt selbst für kleinere "Mini-Windkraftanlagen", die vermehrt von Privatpersonen installiert werden. Für den erfolgreichen Betrieb von Windkraftanlagen sind durchschnittliche Windverhältnisse eine wichtige Voraussetzung. Nur so kann Windenergie effektiv zur Stromerzeugung genutzt werden.
Analog zur Solarenergie ermöglicht die Einspeisung des erzeugten Stroms in das eigene Netz die Eigenversorgung. Überschüssiger Strom kann ins öffentliche Netz abgegeben werden. Diese Entwicklungen betonen die zunehmende Bedeutung der Energiegewinnung durch Wind als zentrale Komponente in einem nachhaltigen und dezentralen Energiesystem.
Blockheizkraftwerk oder Brennstoffzellenheizung
Sowohl das Blockheizkraftwerk (BHKW) als auch die Brennstoffzelle sind fortschrittliche Energietechnologien. Sie basieren auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dieses Konzept macht sie zu regelrechten Effizienzwundern. Sie generieren Wärme und nutzen einen Teil davon zur Stromerzeugung. Diese doppelte Nutzung von Energie macht sie besonders ressourcenschonend und wirtschaftlich attraktiv.
Die Brennstoffzellenheizung hat bereits Einzug ins Eigenheim gehalten. Kleinere Blockheizkraftwerke, oft als Mini-BHKWs bezeichnet, rentieren sich in der Regel erst bei umfangreicheren Wohnkomplexen ökonomisch. Deshalb gewinnt die Erzeugung von Strom durch diese Technologien insbesondere bei umfassenderen Wohneinheiten an Bedeutung. Es ergibt ökonomischen Sinn, wenn mehrere Eigentümer gemeinsam eine ressourceneffiziente Wärme- und Stromerzeugung planen und realisieren.
Die Integration von KWK-Systemen in Wohngebäude ist ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen. Es ist eine zukunftsweisende Möglichkeit für eine nachhaltige und effiziente Energieversorgung. Diese Technologien tragen nicht nur zur Umweltschonung bei, sondern bieten auch Potenzial für gemeinschaftliche und kosteneffiziente Lösungen in der Energieversorgung von Wohnanlagen.
Was passiert mit dem nicht verbrauchten Strom?
Wenn man den selbst erzeugten Strom nicht selbst verbraucht oder in einem individuellen Solarspeicher speichert, kann man ihn ins allgemeine Stromnetz einspeisen und erhält dafür eine Einspeisevergütung. Die Einspeisung von selbst erzeugtem Strom wird weiterhin gefördert und für 20 Jahre garantiert. Betreiber von PV-Anlagen können somit einen Teil ihres Stroms verkaufen. Die Höhe der Vergütung pro Kilowattstunde hängt von der Nennleistung der Anlage ab.
Seit dem 1. Februar 2024 erhalten Betreiber von PV-Anlagen eine Einspeisevergütung. Die Höhe der Vergütung hängt von der Nennleistung der Anlage ab: Bis zu 10 kWp gibt es 8,10 Cent pro Kilowattstunde, bis zu 40 kWp 7,00 Cent und bis zu 100 kWp 5,70 Cent.
Der Staat reguliert den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen durch regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Einspeisevergütung. Die geförderte Vergütung erhöht sich, wenn weniger Anlagen gebaut werden, und entsprechend sinkt sie, wenn mehr Anlagen gebaut werden. Es ist wichtig zu beachten, dass die angepasste Einspeisevergütung nur für neu installierte Photovoltaik-Anlagen gilt und nicht für den bereits bestehenden Bestand, für den eine 20-jährige Preisgarantie in Kraft ist.
Fazit
In einer Phase des Energiemarktumbruchs gewinnt die bewusste Entscheidung zur eigenen Energieproduktion an Relevanz. Photovoltaik, Windenergie, Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellenheizungen bieten vielfältige Wege zu einer nachhaltigen Energieautonomie. Diese bieten nicht nur Umweltfreundlichkeit und Unabhängigkeit von konventionellen Energieträgern, sondern ermöglichen auch eine aktive Teilnahme am Energiemarkt durch die Einspeisung von überschüssigem Strom. Die kontinuierliche Anpassung der Einspeisevergütung spiegelt den politischen Willen wider. Erneuerbare Energien sollen gefördert und nachhaltige Energiequellen kontrolliert ausgebaut werden. Alternative Stromerzeugung ist insgesamt der Schlüssel zur selbstbestimmten und nachhaltigen Energiezukunft.